Natürlich werde ich auch immer wieder gefragt, ob ich auch Nachhilfe für Grundschulkinder gebe: „Mein Kind muss es doch auf’s Gymnasium schaffen!“
Bis auf wenige Sonderfälle (z.B. Lücken nach Krankheit) lehne ich das immer ab.
Meine Begründung dafür findet sich ausführlich in einem Interview in der Süddeutschen Zeitung mit dem Schulpsychologen Robert Roedern.
Mathe-Aufgaben nicht mehr selbst lösen, sondern aus dem Buch abfotografieren und von einer Smartphone-App lösen lassen – Wer hat als Schüler nicht schon davon geträumt?
Heise berichtet, dass PhotoMath diesen Traum jetzt wahr werden lässt.
Anscheinend kann die App nicht nur die Aufgabe direkt aus der Aufnahme erkennen und lösen, nein, sie kann sogar einzelne Schritte zur Lösung anzeigen, so dass der Schüler sie nachvollziehen kann.
Derzeit gibt es die App nur für die Apple-Welt. Die Android-Version soll im Frühjahr 2015 folgen. Ich werde mir sie selbstverständlich gleich nach Erscheinen genauer anschauen. Das ‚Werbe‘-Video sieht auf jeden Fall interessant aus:
Die Möglichkeiten der App sind großartig – noch dazu, weil sie kostenlos sein soll.
Ich habe trotzdem keine Angst, dass ich dann arbeitslos werde. Vielleicht erinnern solche technischen Errungenschaften die Verantwortlichen ja daran, dass in Mathematik Denken und Probleme Lösen unterrichtet werden sollte und nicht Rechnen und immer gleiche Algorithmen ausführen.
Zu der Nachhilfe-Geschichte von gestern, heute noch ein weiter führender Gedanke:
Das Ziel der Erziehung sollte sein,
dem Kinde zu ermöglichen, später ohne Lehrer weiterzukommen.
Elbert Green Hubbard
(19. 6. 1859 – 7. 5. 1915)
Ziel von Nachhilfe-Unterricht muss genau dasselbe sein. Nachhilfe darf normalerweise nicht mehr sein, als eine zeitlich begrenzte Hilfestellung. Nachhilfe sollte nicht zu einer Dauereinrichtung werden, sondern nur Anleitung sein, wie der Schüler selbst weiterkommt.